Probiotika - unsere Mitbewohner im Darm
Probiotika oder probiotische Bakterien sind natürliche Mikroorganismen, die in unserem Darm leben. Billionen von diesen winzigen Bakterien und Hefepilzen besiedeln den Darm, in dem sich etwa 70 bis 80 Prozent unseres Immunsystems befinden. Somit hat eine gesunde Darmflora enormen Einfluss auf unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit. Unser Immunsystem und damit auch unsere Darmflora können aber beispielsweise durch Antibiotika, schlechte oder ungesunde Ernährung sowie durch zahlreiche Krankheiten geschwächt werden. Verdauungsbeschwerden wie etwa Blähungen, Durchfall, Verstopfung oder Reizdarm-Symptome können die Folge sein. Eine ausgewogene Ernährung kann solchen Symptomen entgegenwirken und unser Immunsystem stärken.
Was sind Probiotika?
Die ca. 100 Billionen probiotischen Mikroorganismen setzen sich aus rund 500 verschiedenen Arten zusammen, die ein Gesamtgewicht von ungefähr 1,5 Kilogramm auf die Waage bringen würden. Dazu zählen u. a. Laktobazillen (Milchsäurebakterien), Bifidobakterien und Enterokokken. Diese natürlichen Probiotika regen die Darmbewegungen an, denn ohne die kleinen probiotischen Helferlein wäre eine funktionierende Verdauung überhaupt nicht möglich. Zudem produzieren diese Mikroben Vitamin K, das für die Blutgerinnung von Bedeutung ist. Einen weiteren Vorteil hat der menschliche Körper durch die Keime, da diese auch für die Produktion von Vitamin B12 verantwortlich sind und Krankheitserreger abwehren können. Durch Antibiotika können die Darmflora und das Verdauungssystem gestört werden, da durch die Einnahme alle Bakterien abgetötet werden, eben auch die guten probiotischen Mikroorganismen. Durchfall, Blähungen oder auch Verstopfung sind damit keine seltenen Nebenwirkungen von Antibiotika. Die „guten“ Probiotika sind in Milchprodukten wie Joghurt, Kefir oder Buttermilch, aber auch in Sauerkraut und Roter Bete enthalten. Probiotische Nahrungsergänzungsmittel wie Probiotik Pur und Probiotik Protect von Nutrimmum gibt es in Pulverform, Probiotika von anderen Herstellern sind auch als Kapseln oder Tabletten erhältlich.
Probiotika und Präbiotika
Im Unterschied zu den Probiotika sind die Präbiotika Ballaststoffe, die in bestimmten Lebensmitteln vorhanden sind und den Probiotika als Nahrung dienen. Unser Körper selbst nimmt diese Ballaststoffe nicht auf, sondern sie werden von speziellen probiotischen Mikroorganismen im Dickdarm verwertet. Dadurch können sich die guten probiotischen Bakterien vermehren. Ohne den Verzehr von präbiotischen nicht verdaubaren Pflanzeninhaltsstoffen wie Inulin würden die guten probiotischen Bakterien verhungern.
Wo Probiotika kaufen und wie einnehmen?
Probiotische Nahrungsmittel wie probiotischen Joghurt oder andere Milchprodukte kann man in jedem Supermarkt oder auch online kaufen. Probiotische Nahrungsergänzungsmittel sind als Kapseln, Tabletten oder als Pulver in Drogeriemärkten wie bei dm, Rossmann oder in Apotheken erhältlich. Zudem können die Nahrungsergänzungsmittel auch online z. B. auf vitafy.de bestellt bzw. gekauft werden. Empfohlen wird dabei eine tägliche Einnahme. Bei probiotischen Lebensmitteln ist es beispielsweise ratsam, zwei bis drei Becher Joghurt täglich zu sich zu nehmen, denn nur so gelangen ausreichend Bakterien in den Dickdarm. Bei Nahrungsergänzungsmitteln ist ebenfalls darauf zu achten, dass eine ausreichende Menge an probiotischen Bakterien in den Präparaten enthalten ist. Für positive Ergebnisse sollten täglich mindestens 100 Millionen bis eine Milliarde solcher Mikroben eingenommen werden, die gegenüber der Magen- und Gallensäure sowie den Verdauungsenzymen resistent sind. Nur so können genügend gute Bakterien im Dickdarm ankommen. Die genaue Dosierung der Probiotika hängt von der genauen Anzahl der probiotischen Bakterien ab.
Wie wirken Probiotika?
Probiotika sind vielseitig einsetzbar und können positive Einflüsse auf den menschlichen Körper haben. Durch Probiotika wird die Anzahl an guten Keimen z. B. während und nach der Antibiotika-Therapie im Darm erhöht, Krankheitserreger haben es dadurch im Allgemeinen schwerer.
Was bei Probiotika beachtet werden sollte
Entscheidend ist, welcher Bakterienstamm zur Behandlung eingesetzt wird. Auch wenn die probiotischen Bakterien normalerweise als unbedenklich angesehen werden, kann die Einnahme von Probiotika bei einigen Menschen zu Nebenwirkungen führen, vor allem dann, wenn die probiotischen Bakterien in Arznei- und Nahrungsergänzungsmitteln besonders hoch dosiert sind. Bei einem geschwächten Immunsystem ist es ratsam, die Einnahme von Probiotika vorher mit einem Arzt abzusprechen.