Eiweiß - Powernahrung für den Körper
Es ist kein Geheimnis, dass eiweißreiche Nahrung lebenswichtig für den Körper ist. Leistungssportler nehmen eiweißhaltige Produkte für den Muskelaufbau und zur Leistungssteigerung, aber auch für die tägliche Ernährung und Gesundheit ist Eiweiß wichtig: Denn wer sich eiweißreich ernährt, bleibt fit, isst weniger und trinkt automatisch mehr.
Woraus bestehen Proteine?
Eiweiße sind einer der drei Hauptnährstoffe, die unser Körper für eine gesunde Ernährung benötigt. Sie kommen als tierische Eiweiße vor allem in Fisch, Fleisch, Milch, Eiern und Milchprodukten vor. Auch über pflanzliche Produkte wie Hülsenfrüchte oder verschiedene Getreide- und Gemüsesorten können sie bezogen werden. Bei unseren Tipps findet ihr daher schmackhafte Rezepte für köstliche Fleischgerichte und nahrhafte Quarkspeisen.
Dennoch sollte jeder Sportler, der an Muskelaufbau und einer wohlgeformten Silhouette interessiert ist, sich zusätzlich über industrielle Proteine informieren. Als Nahrungsergänzungsmittel sind sie unabdingbar, um dem auf einem höheren Niveau trainierenden Körper eine ausgewogene Eiweißzufuhr zu ermöglichen. Zudem sind diese Produkte oft fettarm und kalorienreduziert und unterstützen so die fitnessorientierte Einnahme.
Eiweiß - Zellbaustein und Energiequelle
Wann immer man von eiweißreicher Nahrung oder dem Eiweißgehalt eines Nahrungsmittels liest, sind Proteine gemeint - nicht das namensgleiche Eiweiß des Hühnereis. Die menschlichen und tierischen Zellen bestehen zu einem großen Teil aus Eiweiß, insbesondere die Muskeln, Gehirn, Haut sowie Haare, aber auch Hormone, Enzyme und Abwehrkörper. Die Proteine selbst sind wiederum aus 20 proteinogenen Aminosäuren aufgebaut. Zu ihnen gehören auch die acht essentiellen Aminosäuren, die der Körper nicht selbst bilden kann und die daher über die Nahrung aufgenommen werden müssen.
Neben ihrer Bedeutung als Zellbaustoff übernehmen Eiweiße zudem viele wichtige Funktionen im Körper: Proteine tragen zum Aufbau und Erhalt von Muskelmasse bei und unterstützen die Knochen.
Wie viel Eiweiß sollte die tägliche Nahrung enthalten?
Je nach Alter und Geschlecht kann sich der tägliche Eiweißbedarf unterscheiden:
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt Erwachsenen täglich etwa 0,8 Gramm Protein pro Kilogramm Körpergewicht zu sich zu nehmen. Bei Kindern und Jugendlichen liegt dieser Wert mit 0,9 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht etwas höher. Der tägliche Proteinbedarf für schwangere Frauen liegt bei etwa 58 Gramm, bei Stillenden sogar noch etwas höher bei ungefähr 63 Gramm.
Auch Leistungssportler haben einen erhöhten Eiweißbedarf, wobei die Meinungen über die Mengehier auseinandergehen. So empfehlen die drei bedeutendsten Organisationen in den Bereichen Training undSportmedizin – das American College of Sports Medicine (ACSM), die National Strength and Conditioning Association (NSCA) und die International Society of Sports Nutrition (ISSN) - folgende Richtwerte:
ACSM:
1,2 – 1,4 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht für Ausdauersportler
1,6 – 1,7 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht für Kraftsportler
NSCA:
1,5 – 2,0 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht
ISSN:
1,4 – 2,0 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht
Kann zu viel Eiweiß schaden?
Der menschliche Körper kann nur eine begrenzte Menge an Eiweiß aufnehmen. Führt man dem Körper mehr Eiweiß zu, als er in der Lage ist zu verarbeiten, kann sich das durch unterschiedliche Nebenwirkungen bemerkbar machen. So können Blähungen oder Durchfall die Folge sein. Wenn man gleichzeitig zu wenig trinkt, belastet das Zuviel an Eiweiß die Nieren. Gerade wenn man also Eiweißpräparate zu sich nimmt, sollte man darauf achten, dem Körper genug Flüssigkeit zuzuführen.
Welche natürlichen Eiweißquellen gibt es?
Sowohl Fleisch, Fisch und Milch, aber auch Pflanzen enthalten Proteine. Tierische Lebensmittel - und vor allem Milch und Hühnereier - enthalten besonders viel Eiweiß:
Milch enthält vor allem eine große Menge des Proteins Casein - und zwar bis zu 80% -, das auch in Quark, Käse und anderen Molkereiprodukten vorhanden ist. Casein wird vom menschlichen Körper nur langsam verstoffwechselt. Diese Eigenschaft ist vor allem für Sportler interessant, da sie so ihren Körper auch über Nacht mit Aminosäuren versorgen können. Daneben enthält Milch auch Molkenprotein, das im Unterschied zu Casein leichter verdaulich ist und in vielen eiweißhaltigen Produkten enthalten ist. Der englische Name whey für „Molke“ ist oft Bestandteil von Bezeichnungen für Eiweißpulver und Eiweißshakes.
Bei der Wahl seiner Haupteiweißlieferanten sollte natürlich auch die Tatsache berücksichtigt werden, dass tierische Lebensmittel mehr Fett und Cholesterin enthalten, während in pflanzlichen Lebensmitteln, wie zum Beispiel Getreide, dafür viele Kohlenhydrate stecken.
Hühnereiweiß ist ebenfalls ein wichtiger Lieferant und Basis vieler Eiweißpulver. Es ist vor allem für Menschen mit einer Laktoseintoleranz geeignet, da es keinen Milchzucker enthält.
Wann nimmt man Proteine ein?
Fokussieren wir uns hier auf das Whey-Protein als kraftvollen Energiespender. Je nach Produkt – also ob das Protein als Riegel, Shake oder in anderer Form dem Körper zugeführt wird – kann es mehrmals pro Tag zum Einsatz kommen. Besonders bei aktiven Kraftsportlern sollte es bereits am Morgen nach dem Aufstehen auf dem Plan stehen, um die über Nacht geleerten Energiespeicher aufzufüllen und dem Stoffwechsel „Brennstoff“ zu geben. Ansonsten werden diese Produkte kurz vor dem Training genommen, um dem Körper den nötigen Energieschub zu verpassen, und nach dem Training, um für einen langfristigen Muskelaufbau und –erhalt zu sorgen.
Welche Form ist die beste?
In welcher Form man seine tägliche Zufuhr an Proteinen zu sich nimmt, hängt von persönlichen Vorlieben und der sonstigen Ernährungszusammenstellung ab. Energieriegel können als kleiner Snack vor der Mittagspause oder im Nachmittagstief Wunder wirken. Vor und nach Trainingseinheiten sind Proteine in Form cremiger Shakes unerlässlich. Sie stillen nicht nur den Durst, sondern sättigen langfristig und liefern dem Körper Energie, die er sofort wieder in Muskelmasse umsetzen kann. Auch in Kapselform für die zusätzliche Ergänzung einer Mahlzeit können Proteine zum Muskelerhalt eingenommen werden.
Wie misst man die Wichtigkeit eines Eiweißes für die Ernährung?
Die Qualität eines Eiweißes wird unter anderem mit der biologischen Wertigkeit angegeben. Die biologische Wertigkeit gibt an, welche Menge von einem bestimmten Nahrungseiweiß in körpereigenes Eiweiß umgewandelt werden kann. Dabei gilt das Eiweiß des Hühnereis mit einem Gehalt von 100% als Vergleichsmaßstab. Grund: Dieses kommt dem menschlichen Bedarf an Aminosäuren am nächsten. Je ähnlicher die Zusammensetzung eines Nahrungseiweißes mit derjenigen eines Körpereiweißes ist, umso höher ist die biologische Wertigkeit. Dabei spielt die jeweilige Zusammensetzung aus den verschiedenen Aminosäuren eine Rolle.
Tierische Eiweiße sind den menschlichen ähnlicher als pflanzliche Eiweiße und dadurch auch leichter verwertbar. Deshalb wird ihre biologische Wertigkeit auch als höher bewertet. Folgende Angaben gelten für die biologische Wertigkeit verschiedener Eiweiße in Lebensmitteln: Hühnerei 100%, Milch und Milchprodukte 90%, Fleisch 80%, Fisch 80%, Kartoffeln 85%, Sojabohnen 85%, Getreidesorten 50-80% und Hülsenfrüchte 70%.
Durch bestimmte Kombinationen von tierischen und pflanzlichen Nahrungsmitteln kann die biologische Wertigkeit insgesamt erhöht werden. Besonders gut sind beispielsweise Verbindungen aus Ei mit Kartoffeln, Ei mit Weizen, Ei mit Sojabohnen, aber auch Ei mit Milch und Fleisch mit Kartoffeln. Ei mit Kartoffeln hat die höchste biologische Wertigkeit mit 130%.
Eiweiße und vegane Ernährung
Auch bei einer veganen Lebensweise kann man eine gute Versorgung mit den lebenswichtigen Proteinen erreichen. Gute Proteinlieferanten sind beispielsweise Quinoa, Linsen, Hülsenfrüchte - vor allem Sojabohnen und Sojaprodukte (z.B. Tofu), Nüsse, Hanfmehl, Brokkoli, Kartoffeln und Reis. Spitzenreiter sind Lupinen mit einem Proteingehalt von 40 Gramm auf 100 Gramm Gesamtmenge. Daher ist es gerade auch bei Sportlern, die auf tierisches Eiweiß verzichten möchten, als Mehl zum Backen oder in Shakes besonders beliebt.
Mittlerweile gibt es auch eine große Auswahl an schmackhaften Rezepten, die für Vielfalt und Abwechslung bei der veganen Ernährung sorgen. Wichtig ist dabei, die verschiedenen Sorten zu kombinieren, um die Wertigkeit zu erhöhen und eine Unterversorgung mit bestimmten Proteinen zu vermeiden. Im Zweifelsfall oder bei Krankheit und Schwangerschaft sollte man den Hausarzt befragen.