Leinöl: wertvolles Öl mit gesunden Fettsäuren
Oliven, Sonnenblumenkerne, Raps, Kokos - in den letzten Jahren wurde viel über "gutes" Pflanzenöl diskutiert. In Vergessenheit darf dabei nicht das Leinöl geraten, denn es ist besonders reich an Omega-3-Fettsäuren. Aus diesem Grund möchten wir dieses gesunde Nahrungsmittel heute näher vorstellen. Wie wird Leinöl hergestellt? || Was bewirkt Leinöl? || Was bedeutet natives Leinöl? || Wie kann man Leinöl verwenden? || Was kostet Leinöl? || Wo kann man Leinöl kaufen?
Was ist Leinöl und aus was besteht es?
Leinöl ist ein Pflanzenöl und wird aus den Samen des Flachses gewonnen. Diese verfügen über eine braune bis gelbliche Schale und sind etwa so groß wie ein Reiskorn. Flachs wird übrigens auch als "Gemeiner Lein" bezeichnet, wodurch die Samen ihren Namen erhielten. Die Pflanze wird bis zu einen Meter groß und trägt zwischen Juni und August hellblaue Kelchblätter. Aus diesen gehen runde Kapseln hervor, in welchen die Leinsamen lagern. Da Flachs keine großen Ansprüche während des Wachstums stellt, wird er in zahlreichen Gebieten angebaut. Das größte Anbaugebiet außerhalb der Europäischen Union liegt in China. Innerhalb Europas ist vor allem Frankreich mit weiten Feldern auf den Flachsanbau spezialisiert. In Deutschland werden dahingegen lediglich 30 Hektar Anbaufläche für den Gemeinen Lein verwendet.
Wie wird Leinöl hergestellt?
Die Herstellung von Leinöl erfolgt - bei nativen Varianten - durch kalte Pressung, eine Heißpressung wird im Normallfall nur noch für Leinsamenöl verwendet, welches in der Industrie eingesetzt werden soll. Für die Kaltpressung werden Schneckenpressen eingesetzt, durch die das Öl mittels sanften Druckes gewonnen wird. Zudem nutzen die meisten Hersteller eine Schutzatmosphäre aus Stickstoff oder Kohlendioxid, so dass kein Sauerstoff an das Leinöl gelangt, da dieses ansonsten bitter schmecken würde. Auf schonende und sauerstoffarme Weise extrahiertes Öl aus Leinsamen schmeckt dahingegen nussig und riecht nach Heu.
Was bewirkt Leinöl?
Leinöl ist das Pflanzenöl mit den meisten Omega-3-Fettsäuren bzw. verfügt über einen hohen Anteil an Alpha-Linolensäure (ALA) - einer pflanzlichen Form der Fettsäuren und Vorstufe zu den mehrfach ungesättigten Fettsäuren Docosahexaensäure (DHA) und Eikosapentaensäure (EPA). ALA dient der Energiegewinnung und trägt bei täglicher Aufnahme von 2 Gramm etwa zur Stabilisierung eines normalen Cholesterinspiegels bei. Darüber hinaus sind Omega-3-Fettsäuren essentieller Bestandteil von Gehirnzellen und damit wichtig für einen reibungslosen Ablauf innerhalb dieses Organs.
Was bedeutet natives Leinöl? Gibt es Qualitätsunterschiede bei Leinölen?
Der Begriff "nativ" steht für eine gehobene Qualitätsstufe von Pflanzenölen. Hierbei werden die jeweiligen Pflanzen zum Beispiel Leinsamen, Sonnenblumenkerne oder Oliven kalt - also ohne externe Wärmezufuhr - gepresst. Zudem werden keinerlei Zusatzstoffe hinzugefügt. Das Gegenteil hierzu stellen die sogenannten "raffinierten Öle" dar, die durch Erhitzung gewonnen werden. Problematisch hierbei ist, dass durch Temperaturen von über 100 Grad wichtige Mineralien, Vitamine sowie sekundäre Pflanzenstoffe verlorengehen. Außerdem hat die Wärmezufuhr Auswirkungen auf den Geschmack des Öls. Zumeist wird es durch Erhitzung geschmacksneutral.
Bei der kalten Pressung wird demgegenüber höchstens eine durch die Pressung selber entstehende Temperatur von 40 Grad erreicht und ferner eine Oxidation vermieden, so dass der typische Geschmack der Pflanze sowie Farbe, Nährstoffe und Geruch später immer noch vorhanden sind. Wer zudem sichergehen will, dass die verwendeten Leinsamen ebenfalls hochwertig sind, sollte auf das Bio-Siegel an der Flasche achten. Dieses weist darauf hin, dass auch beim Anbau der Saat keine Zusatz- oder Schadstoffe eingesetzt wurden.
Für was benutzt man Leinöl?
Vielen Menschen ist Leinöl vor allem als Zutat für Salate oder Quarkspeisen bekannt. Daneben wird die aus Leinsamen gewonnene Flüssigkeit aber auch für viele weitere Zwecke eingesetzt. Hierzu zählen:
- Die Kosmetikindustrie verwendet Leinöl aufgrund der enthaltenen Polyphenole und Lignane mit der Angabe, es solle einen Anti-Aging-Effekt haben. Darüber hinaus wird es für Seifen genutzt.
- In der Industrie wird Leinöl vornehmlich als Bindemittel für Ölfarben, für die Behandlung von Holzoberflächen oder zur Herstellung von Leinölfarbe eingesetzt.
- Daneben ist Leinöl ein hervorragendes Konservierungsmittel und dient somit dem Schutz von Holz und anderen Oberflächen. Darüber hinaus ist es wasserabweisend und bewahrt etwa Metalle vor Korrosion.
- Leinsamenöl sollte nicht zum Braten verwendet werden, denn der Rauchpunkt der Flüssigkeit liegt nur bei knapp über 100 Grad. Wird es darüber hinaus erhitzt, zerfallen die wichtigen Omega-3-Fettsäuren und verwandeln sich in trans-Fettsäuren.
- Leinöl eignet sich also vornehmlich für kalte Gerichte wie Salate. Man kann es aber auch zur Verfeinerung von warmen Speisen verwenden, indem man es beispielsweise über Pellkartoffeln oder gebratenes Gemüse träufelt.
- Das Öl kann zudem auch pur verzehrt werden. Es sollte jedoch darauf geachtet werden, dass man nicht mehr als drei Esslöffel täglich zu sich nimmt.
- Leinöle passen gut zu schwefelhaltigen Lebensmitteln, da so die Fettsäuren leichter vom Körper aufgenommen und verwertet werden können. Leinsamenöl kann also beispielsweise hervorragend mit Quark, Hüttenkäse, Krabben oder Eiern kombiniert werden.
- Das Öl sollte am besten in einer luftdichten Glasflasche an einem dunklen, kühlen Ort gelagert werden. Kommt es zu lange mit Sauerstoff in Kontakt, schmeckt Leinöl bitter.
- Leinöl kann auch einfach eingefroren werden, falls es während eines längeren Zeitraumes nicht verwenden wird. So behält es sein nussiges Aroma.
Wie kann man Leinöl verwenden?
Was kostet Leinöl?
Dies bestimmt vor allem die Qualität des Leinöls, ob es etwa mit den Etiketten "nativ" oder "Bio" versehen ist, und bei welchem Händler das Produkt gekauft wird. Leinöl ist in jedem gut sortierten Supermarkt und auf vitafy.de online erhältlich. Der Preis liegt hierbei zwischen 2,19 Euro und 6,99 Euro.
Leinöl oder Leinsamen?
Ob Leinsamen oder das aus ihnen gewonnene Öl verwendet werden sollte, ist nicht pauschal zu beantworten. Es kommt darauf an, ob man primär die ungesättigten Fettsäuren aufnehmen möchte oder zusätzlich die in der Schale enthaltenen Proteine, Kohlenhydrate und Ballaststoffe aufnehmen möchte. Man sollte für die Verdauung vornehmlich geschrotete Leinsamen verwenden, da so die Inhaltsstoffe austreten und vom Körper aufgenommen werden können. Ein Nachteil von geschroteten Leinsamen ist jedoch, dass diese auch gekühlt nicht lange haltbar sind. Zudem lassen sich Leinsamen nur zu wenigen Speisen wie Müsli oder Salaten hinzufügen. Daher ist Leinöl oftmals eine bessere und geschmackvollere Alternative.
Wo kann man Leinöl kaufen?
Wenn man seine Ernährung mit Leinöl ergänzen möchte oder ein tolles Rezept mithilfe des Geschmacksträgers verfeinern will, hat man auf vitafy.de die Möglichkeit, hochwertiges Pflanzenöl aus den Samen des Flachses zu bestellen. Bei weitergehenden Fragen zum Thema "Pflanzenöle", warum diese der Gesundheit zuträglich sind und in welcher Dosierung man es zu sich nehmen sollte, hilft der vitafy Kundenservice gerne weiter.
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